Unter der angespannten und beengten Situation und den schwierigen Bedingungen in den beiden Flüchtlingscamps der Spilburg leiden insbesondere die dort lebenden Kinder und ihre Mütter. Um diese auf andere Gedanken zu bringen, eine unbeschwerte Zeit sowie Abwechslung zum Campalltag zu bieten, organisiert der Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. mit anderen Verbänden und Organisationen Spielenachmittage im Wetzlarer Stadtteil Westend.
Der erste Termin fand am 27. September statt und stieß auf durchweg positive Resonanz bei Besuchern und Veranstaltern. Knapp 35 Mütter und ihre Kinder im Alter von 6 Monaten bis 12 Jahren wurden durch einen Shuttle-Service des Malteser Hilfsdienst und des DRK von der Spilburg ins Westend gefahren. Zuvor waren vom Verein "Helfen helfen" Tickets für die Veranstaltung im Camp verteilt worden.
Bei strahlendem Sonnenschein konnten die Kinder vor der Funsporthalle Tischtennis spielen, Kickern, Trampolin springen oder sich an einem der vielen Spielgeräte des Spielmobils versuchen. In der Funsporthalle wurde Basketball gespielt, und an einem langen Tisch gemalt und gebastelt. In einer anderen Ecke der Halle wurden zur Stärkung Kekse, Obst und Getränke angeboten. Die ehrenamtlichen Mitarbeiter des Roten Kreuzes teilten zusätzlich selbstgekochtes, warmes Essen aus. Nebenan, im Hallenanbau der Funsporthalle ging es etwas ruhiger zu. Hier waren Matten ausgelegt, auf denen die Mütter mit ihren Babys spielen konnten, ein Raum bot Wickel- und Stillmöglichkeiten und an einigen Tischen wurden Armbänder geknüpft, Glitzertatoos aufgemalt und gemeinsam Figuren geknetet.
Durchgeführt werden die dreistündigen Willkommens-Nachmittage durch den Caritasverband Wetzlar unter Mitwirkung von Quartiersmanagement, Familienzentrum und Kita Westend, der Abteilung Jugend der Stadt Wetzlar, "Helfen helfen" (Private Gemeinschaft für ehrenamtliche Flüchtlingshilfe), der Diakonie Lahn-Dill, dem DRK und Maltesern.
"Es freut mich sehr, dass wir ein solches Angebot auf die Beine gestellt haben, so Hendrik Clöer vom Caritasverband. Das geht nur, weil so viele Verbände, Organisationen, Haupt- und Ehrenamtliche an einem Strang ziehen und mitmachen." Und Carla Hitz-Zucker, Quartiersmanagerin im Westend ergänzt: "Mich hat besonders gefreut, dass auch Familien aus dem Westend dazu gekommen sind und die Angebote wahrgenommen haben. Auch sie sind natürlich herzlich eingeladen. Da konnten wir einige schöne Begegnungen beobachten, das ist für mich gelebte Integration."
Die Spielenachmittage werden noch an drei weiteren Samstagen bis zu den Herbstferien im Westend angeboten.