Manchmal fühlt es sich an, als würde der Kopf platzen. Diese Situation kennen die meisten Mütter.
In einer TNS-Emnid-Befragung im Auftrag des nordrhein-westfälischen Familienministeriums nannten rund 56 Prozent der Teilnehmer/Innen den Haushalt als eines der Hauptprobleme für das Gefühl, zu wenig Zeit mit den Kindern zu verbringen. Unter den in Vollzeit berufstätigen Müttern waren es sogar 80 Prozent.
Frauen sollen und wollen heute arbeiten und von ihrer Ausbildung profitieren. Gleichzeitig sollen sie aber auch ausreichend Zeit ins Muttersein investieren und den Haushalt in Ordnung halten. Diese Zerrissenheit ruft häufig ein schlechtes Gewissen hervor. Noch immer wenden Frauen täglich deutlich mehr Zeit für die Haus- und Fürsorgearbeit auf, als ihre berufstätigen Partner.
Frauen suchen viel häufiger nach Lösungen, um Haus- und Familienarbeit anders und gerechter aufzuteilen. In unserer Beratungsarbeit erleben wir sehr häufig, dass diese Klärungsversuche zu endlos scheinenden Diskussionen, Unzufriedenheit und Streit in der Partnerschaft führen. Oft fühlen sich beide Seiten nicht gesehen und verstanden. Manchen Paaren gelingt es, gemeinsam tragbare Kompromisse zu finden. Wenn dies jedoch nicht funktioniert, helfen Ehe- und Familienberatungsstellen. Hier kann mit Hilfe einer neutralen dritten Person nach einem Weg gesucht werden, der für alle Beteiligten weniger Stress und mehr Zufriedenheit in das gemeinsame Familienleben bringt.
Text: Marion Stroh für die Zeitschrift Grashüpfer 2018.