Dabei ging es neben theoretischem Wissen vor allem darum, die Geschichte der Stadt für die Jugendlichen erfahrbar zu machen. Ziel des Projektes war es, den Schülerinnen und Schüler eine kritische Haltung gegenüber Machtstrukturen zu vermitteln. Außerdem sollten sie erfahren, dass Toleranz und Akzeptanz als Grundhaltung für demokratische Prozesse unentbehrlich sind. Die Aufarbeitung des Themas „Zwangsarbeit in Wetzlar“ mit all seinen Facetten wurde durch Filmvorführungen und eine Fahrt in das „Internationale Suchtzentrum“ in Bad Arolsen lebendig. Am Ende des Projektes erstellten die Schülerinnen und Schüler aus den gesammelten Erfahrungen und Informationen eine Broschüre.
Zur Projektvorstellung mit anschließendem Mittagesse begrüßte die Schulleiterin Erika Schütz knapp 30
Gäste, darunter Oberbürgermeister Manfred Wagner, den Geschäftsführer des Caritasverbandes Hendrik Clöer, den Abteilungsleiter der Kinder-und Jugendförderung des Lahn-Dill-Kreises Jens Groh, Hans-Helmut Hofmann vom Jugendbildungswerk der Stadt Wetzlar und die Zeitzeugin Gisela Jäckel.
Schütz hob in ihrer Eingangsrede hervor, wie wichtig die Auseinandersetzung mit der Geschichte des Nationalsozialismus sei, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Für Selina Pausch, Klassensprecherin und Schulsprecherin war der berührendste Moment das Zusammentreffen mit der Zeitzeugin Gisela Jäckel. Auch die antifaschistische Stadtführung mit Irmtrude und Ernst Richter von „Wetzlar erinnert“ werde ihr in Erinnerung bleiben, so Pausch. Trotz des ernsten Themas habe das Projekt allen viel Freude gemacht.
Sandra Ihne-Köneke vom Caritasverband und Hans Martin Hild von der Jugendförderung des Lahn-Dill-Kreises bedankten sich bei den Schülerinnen und Schülern für die Bereitschaft, sich auf das Thema einzulassen. Die Jugendlichen hätten verstanden, dass es darauf ankomme Haltung zu zeigen. Jedem der andere herabsetze oder Gewalt ausübe, sei entschieden entgegen zu treten. Kritisch müsse man auch sein, wenn Leute einfache Antworten auf komplexe Zusammenhänge gäben. Hild betonte die aktuelle politische Situation in Wetzlar und in ganz Deutschland: „Es braucht Menschen, die menschlich handeln. Ihr seid die Zukunft von morgen.“
Das Projekt wurde gefördert aus Mitteln des Bundesprogrammes „Demokratie leben!“ Initiiert und durchgeführt von Sandra Ihne-Köneke, „Sozialarbeit an Schulen“ des Caritasverbandes Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. und Hans-Martin Hild, Jugendförderung des Lahn-Dill-Kreises.