"Menschen, die auf der Straße leben, sind schutzlos. Sie sind von der Corona-Pandemie besonders hart betroffen", sagte Landesdirektorin Susanne Selbert. "Anlaufstellen, die ihnen Waschgelegenheiten, Rückzugsraum und seelische Unterstützung bieten, sind gerade in diesen Zeiten wichtiger denn je", so Selbert.
40 Tagesaufenthaltsstätten und Beratungsstellen für alleinstehende Wohnungslose gibt es in Hessen. Sie werden zu rund 97 Prozent vom LWV Hessen finanziert. Das Caritashaus in der Braunfelserstraße 1 in Wetzlar ist Anlaufstelle für Wohnungslosen aus dem gesamten Lahn-Dill-Kreis und bietet Hilfesuchenden unter anderem eine Fachberatungsstelle und eine Tagesaufenthaltsstätte an. Der LWV fördert die Einrichtung mit 360 078 Euro. Die Höhe der Zuwendungen richtet sich vor allem nach dem Umfang des Leistungsangebots und der Personal- und Sachausstattung.
In Tagesaufenthaltsstätten erhalten wohnungslose Männer und Frauen kalte und warme Mahlzeiten und Getränke. Außerdem können sie hier duschen, ihre Wäsche waschen, Gepäck aufbewahren und einiges mehr. Oft gibt es Kleiderkammern. Viele der wohnungslosen Menschen haben mit körperlichen und seelischen Problemen zu kämpfen. Ihnen wird bei Bedarf ärztliche oder psychosoziale Hilfe vermittelt.
Neben dieser Unterstützung im Alltag steht die Beratung: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen helfen Menschen dabei, sich wieder niederzulassen. Sie informieren und unterstützen, wenn die Klienten Leistungen beantragen, begleiten sie bei Behördengängen, bei der Wohnungs- und Arbeitssuche oder bei der Suche nach einem Therapieplatz. Dabei kooperieren die Beratungsstellen mit anderen Angeboten wie der Sucht- oder Schuldnerberatung.
Der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen ist ein Zusammenschluss der hessischen Landkreise und kreisfreien Städte, dem soziale Aufgaben übertragen wurden.