Sie alle haben an der "Autumn School" der Caritas teilgenommen, ihre Deutschkenntnisse verbessert und verpassten Schulstoff nachgeholt.
In der Ferienschule der Caritas lernen die Kinder auf spielerische Weise Deutsch und holen verpassten Schulstoff nach. Dazu gehört auch der richtige Umgang mit dem Laptop.Aßheuer
"Durch unsere Arbeit in dem Projekt Lernhilfe haben wir schon früh mitbekommen, dass viele Kinder den Anschluss in der Schule verlieren", so Linda Heising vom Caritasverband Wetzlar/Lahn-Dill-Eder, die das Projekt gemeinsam mit ihrer Kollegin Stephanie Müller und vier Lernbegleiterinnen organisiert. Corona und die Zeit der Schulschließungen hat diese Situation noch verschärft. "Gerade die Kinder deren Muttersprache nicht Deutsch ist, hatten in der Zeit des Homeschoolings enorme Nachteile. Die Eltern konnten bei den Aufgaben nicht helfen, oft fehlte es auch an der nötigen digitalen Ausstattung um den Lernstoff zu Hause zu bearbeiten", erzählt Heising.
Spielerisch Deutsch lernen
Aßheuer
In der Ferienschule konnten die Kinder in zwei Kleingruppen üben. Die Grundschüler lernten mit kindgerechten Spielen wie Memory oder "Berufe raten" das Alphabet. Die Lernmethoden wechselten zwischen online und offline. Die Größeren ab Klasse 5 nahmen ein eigenes Hörspiel auf: "Das rote Gespenst und die drei Kinder". Die Geschichte und jede einzelne Figur haben sie sich selber ausgedacht. Hintergrundgeräusche wurden mit verschiedenen Materialien vertont. Auch ein Cover für das Hörspiel konnten sie selber gestaltet. "Die Kinder sind mit vielen kreativen Ideen und Spaß bei der Sache. Sie sind stolz auf das, was sie geschafft haben!", freut sich Heising. Das Lernen passiert hier ganz spielerisch und fast nebenbei.
Vermitteln von Medienkompetenz
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Ferienschule: Wie bereits beim Vorgänger, der "Summer School", lernen die jungen Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Umgang mit digitalen Geräten. Zu diesem Zweck hat die Rittal Foundation Laptops gespendet, die den Kindern zur Verfügung stehen.
Stephanie Müller vom Caritasverband weiß aus ihrer täglichen Arbeit, dass es längst nicht selbstverständlich ist, dass die Kinder mit digitalen Medien umgehen können. Auch wenn sie damit aufwachsen, brauchen sie Menschen die ihnen Grundlagen der Mediennutzung vermitteln. Dann können sie auch zu Hause selbstständig mit Tablets und Laptop arbeiten. "Wir üben mit Lern-Apps wie "Anton", die auch die Schule nutzt. Und wir suchen gemeinsam nach Lernspielen, Videos und kindgerechten Seiten im Netz", erklärt Müller das Konzept.
Angebot soll auch in den kommenden Ferien stattfinden
Die Macherinnen des Projektes haben schon viele Pläne für die kommenden Ferien. Und auch die Kinder haben Ideen gesammelt: Gemeinsam einen Rap texten und aufnehmen oder einen Poetry Slam veranstalten. "Wir hoffen, dass es weitergehen kann und wir dieses wichtige und erfolgreiche Projekt langfristig etablieren können", so Stephanie Müller. Aktuell stehen Mittel aus dem Innovationsfonds Caritas des Bistums Limburg dafür zur Verfügung. Auf lange Sicht sei das Angebot aber auf finanzielle Unterstützung durch Spenden angewiesen.