Ein respektvoller und vorurteilsfreier Blick auf alle Menschen haben seine Arbeit geprägt.
Nach seinem Studium der Sozialen Arbeit in Siegen mit Abschluss des Diploms führte es Mackel zunächst in die städtische Jugendhilfe. Unter anderem war er bei der Stadt Herborn, der Stadt Wetzlar und dem Jugendamt des Lahn-Dill-Kreises tätig. 1986 wechselte er dann zum Caritasverband in den Bereich der Sozialpädagogischen Familienhilfe, (heute Ambulante Erziehungshilfen), für den er knapp zehn Jahre tätig war.
Caritashauses feiert in diesem Jahr 25jähriges Jubiläum
Sieghard Mackel (links) mit seinem Stellvertreter Bernd Schneider vor dem Caritashaus. Bis sein Nachfolger im März beginnt, übernimmt Schneider die kommissarische Leitung des Hauses. Aßheuer
1996 öffnete das Caritashaus in der Braunfelserstraße 1 in Wetzlar seine Türen. Mackel baute die Einrichtung für obdachlose und von Obdachlosigkeit bedrohte Menschen mit auf. Die Einrichtung, die im Herbst fünfundzwanzigjähriges Jubiläum feiert, startete zunächst mit einem dreiköpfigen Team für die Tagesaufenthaltsstätte und die ambulante Fachberatung. Über die Jahre ist die Einrichtung unter der Leitung von Sieghard Mackel gewachsen. Heute zählen 17 Personen zum Team. Das Betreute Wohnen und die Übernachtungseinrichtung sind dazu gekommen, ebenso das dezentrale Wohnen in Haus Noah im Philosophenweg.
Die konzeptionelle Weiterentwicklung des Hauses trieb Mackel stetig voran und arbeitet hierbei im engen Kontakt mit der Stadt Wetzlar, dem Lahn-Dill-Kreis, dem kommunalen Jobcenter und dem Landeswohlfahrtsverband Hessen. Auch in überregionalen Gremien auf Landesebene setzte sich Mackel jahrzehntelang für die Belange der Wohnungslosen ein.
Neben der Einrichtung lag Sieghard Mackel auch immer die Entwicklung des Gesamtverbandes am Herzen. Über 19 Jahre lang war er in der Mitarbeitervertretung des Caritasverbandes engagiert, lange Jahre als dessen Vorsitzender.
Mit 64 Jahren geht Mackel nun in die vorzeitige Altersrente. Den Entschluss habe er sich nicht leichtgemacht aber: "Es war eine lange und intensive Arbeit, die erfüllend aber auch oft sehr herausfordernd war. Ich denke es ist nun Zeit für einen neuen Lebensabschnitt, auf den ich mich freue. Ich bin mir sicher, dass die Einrichtung in guten Händen ist und im Sinne der Menschen weitergeführt wird. Meinem Nachfolger wünsche ich alles Gute und Gottes Segen!"
Jeder Mensch ist wertvoll
Gefragt nach einem Leitspruch, der ihn über all die Jahre begleitet habe muss Mackel nicht lange überlegen: "An Gottes Segen ist alles gelegen." Christliche Werte haben im Selbstverständnis seiner Arbeit immer eine große Rolle gespielt. Dazu gehört die Nächstenliebe und die tiefe Überzeugung, dass jeder Mensch wertvoll ist und in seiner Würde gleichwertig geachtet werden muss, auch wenn er auf der Straße lebt und keine Wohnung hat. "Mein Anspruch war immer, jedem Menschen der zu uns kommt zugewandt, mit Wertschätzung und Respekt gegenüber zu treten und auf dieser Ebene professionelle und fachliche Unterstützung zu leisten."
Dank für unermüdlichen Einsatz
"Mit Sieghard Mackel geht ein langjähriger leitender Mitarbeiter in den Ruhestand, dessen Name ganz eng mit dem Caritashaus verbunden ist", so Hendrik Clöer, Vorstand des Caritasverbandes. Verständnis und Empathie für die oft auch herausfordernden Klienten zeichneten Sieghard Mackels Wirken aus, ebenso wie sein großer Einsatz, sein konstruktiv kritisches Hinterfragen und seine Loyalität. "Sieghard Mackel hat Pionierarbeit für die wohnungslosen Menschen geleistet", so Clöer. "Danke im Namen des gesamten Caritasverbandes für deinen unermüdlichen Einsatz für die dir anvertrauten Menschen, für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und für den Verband!"