"Ich halte, was die Kirche verspricht." - Dieses Zitat steht in großen Lettern über einem Porträt vor schwarzem Hintergrund. Es ist das Gesicht der 26-jährigen Hannah aus Wetzlar. "Ich glaube. Aber ich glaube auch, dass sich etwas ändern muss", sagt sie über die katholische Kirche. Handlungsbedarf sieht sie vor allem bei Geschlechtergerechtigkeit und Teilhabe. Bei der Caritas allerdings könne sie Nächstenliebe nach biblischem Vorbild ausleben.
Das Plakat ist Teil einer groß angelegten Imagekampagne mit dem Titel "Die Caritas zeigt Gesicht": In den ersten beiden Oktoberwochen sind die Porträts von Mitarbeitenden der Caritas im Bistum Limburg auf Plakatwänden und Bussen zu sehen. Mit dabei sind Beschäftigte aus verschiedenen Bereichen der sozialen Arbeit: aus der ambulanten Pflege, Altenhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Suchtberatung, Wohnungslosenhilfe, Demenzberatung oder Gemeindecaritas.
"Wir freuen uns sehr, dass "Die Caritas zeigt Gesicht" nun der Öffentlichkeit präsentiert wird", sagte Diözesancaritasdirektor Jörg Klärner bei der Vorstellung der Kampagne am Donnerstag in Girod. "Die Kampagne zeigt die Caritas als modernen Arbeitgeber mit sinnstiftender Arbeit und fairen Bedingungen."
Hinter jedem Plakatmotiv steht eine authentische Lebensgeschichte, jede Botschaft steht für ein Thema, das der abgebildeten Person am Herzen liegt. "Unsere acht Models sind echte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus den Diensten und Einrichtungen. Sie stehen mit ihrem Gesicht für tausende Engagierte in der Caritas im Bistum Limburg, die jeden Tag mit viel Herzblut die Werte der Caritas leben", erklärt Projektleiterin Julia Kleine.
Im Mittelpunkt der Kampagne stehen die "Models", die im wirklichen Leben in den sieben Caritasverbänden im Bistum Limburg arbeiten. Sie geben der Kampagne ihr Gesicht und erzählen von ihren ganz persönlichen Erfahrungen bei und mit der Caritas. "Die Kampagne zeigt die große Vielfalt der Caritas: Sie vereint Menschen mit unterschiedlichsten Lebensgeschichten in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen als Mitarbeitende unter einem Dach. Unser Dank geht an alle Models, die dieses Projekt durch ihre Mitwirkung überhaupt erst möglich gemacht haben", so Hendrik Clöer, Vorstand des Caritasverbandes Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder e.V.
Die Mitarbeitenden sind von Anfang an in die Entwicklung der Kampagne einbezogen worden. Über eine Onlineumfrage und vier Workshops konnten sie ihre eigenen Themen einbringen und sich über die Arbeit und ihre Erfahrungen bei der Caritas austauschen. So nahmen sie maßgeblich Einfluss auf die Ausrichtung der Kampagne.
Zum Hintergrund der Kampagne
Bis zum Jahr 2035 fehlen in Hessen laut IHK-Fachkräftemonitor 495.000 Fachkräfte, viele davon in Berufsfeldern der sozialen Arbeit und der Pflege. Gleichzeitig steigt der Pflegebedarf in einer immer älter werdenden Gesellschaft. Bis eine vakante Stelle in der Pflege neu besetzt werden kann, vergehen schon heute im Durchschnitt 212 Tage. Die Kampagne zeigt, dass die Caritas kreative Lösungen für viele Probleme in den sozialen Berufen gefunden hat. Zu den guten Rahmenbedingungen gehört eine gute Bezahlung: Eine Erzieherin im ersten Berufsjahr verdient bei der Caritas brutto fast 3000 Euro im Monat und erhält eine jährliche Sonderzahlung in Höhe fast eines Monatsgehalts.
Flankiert wird die Kampagne von einer neuen Jobbörse, die alle freien Stellen und Ausbildungsplätze der Ortscaritasverbände und des Diözesancaritasverbandes bündelt. Insgesamt arbeiten bereits 20.000 Personen in Voll- oder Teilzeit in 761 Diensten und Einrichtungen der Caritas im Bistum Limburg. In Kitas, Krankenhäusern, Wohnheimen für Jugendliche, Angeboten der Behindertenhilfe, Altenheimen und Sozialstationen. Sie engagieren sie sich beispielsweise als Pflegekräfte, Sozialarbeiterinnen, Sozialpädagogen und Verwaltungsangestellte.
Weitere Informationen zur Kampagne der Jobbörse sowie die Kampagnenmotive stehen unter www.caritas.work zur Verfügung.
Hannah Falkenstein (Gemeindecaritas), Hendrik Clöer (Vorstand)Jochen Reichwein