Zur Eröffnung in der früheren Volksbank-Filiale (Wetzlarer Straße 9) gaben die Hauptamtlichen einen Überblick über das Angebot und die Geschichte der Caritas in Wetzlar. Geschäftsführer Hendrik Clöer begrüßte Ehrengäste wie Oberbürgermeister Manfred Wagner, Ortsvorsteher Peter Pausch (beide SPD), die städtische Seniorenbeauftragte Susanne Wind, Kathrin Gaidis vom Pflegestützpunkt des Lahn-Dill Kreises, Anni Müller vom Förderverein der Sozialstation Braunfels, Dieter Hanfeld vom Förderverein der Station Wetzlar und Pfarrer Peter Kollas.
Eröffneten die Sozialstation in Nauborn: Wolfgang Redant, Manfred Wagner, Werner Volkmar, Jens-Uwe Möglich, Hendrik Clöer und Peter Kollas. Markus Fritsch
Auch künftig werde die Sozialstation Wetzlar, Braunfels und Lahnau mit ambulanter Pflege bedienen, betonte Clöer. Die Raumsituation in Braunfels und auch die Notwendigkeit, die Räume in der Goethestraße anderweitig zu nutzen, seien Mitte 2017 der Auslöser gewesen, einen neuen Standort zu suchen. In Nauborn ist neben der Sozialstation auch Caritas-Verwaltung untergebracht. Mittwochs von 15 bis 18 Uhr findet zudem ein Plaudercafé für Senioren und Angehörige dort statt. Der besondere Dank Clöers ging an die Fördervereine.
Pflegepersonal wird dringend gesucht
Die Nachfrage sei hoch, doch es fehle Personal, um alle Anfragen zu erfüllen, berichtete Clöer über die aktuelle Situation in der Pflege. Personal zu finden, sei schwierig, dabei bestehe angesichts der demografischen Entwicklung dringender Bedarf. Jens-Uwe Möglich, Bereichsleiter für Gesundheit, Pflege und Soziale Sicherung, gab einen Überblick über die weiteren Dienste, in welche die Sozialstation eingebunden ist. Darunter die Tagespflege in Braunfels mit zwölf Plätzen, der ambulante Demenz- und Besuchsdienst, die Seniorenberatung in Dillenburg oder der Betreuungsverein für Menschen, die juristische Hilfe in Beratung und Organisation benötigen.
Sozialstationsleiter Wolfgang Redant ist seit über 20 Jahren bei der Caritas. Er gab einen Überblick über die Entwicklung seit Gründung der ersten Sozialstation 1975. Zurzeit würden 330 Patienten von 50 Mitarbeiterinnen in den Bereichen Pflege, Betreuung, Hauswirtschaft und Beratung versorgt. In diesen Bereichen gebe es ebenfalls großen Bedarf, aber zu wenig Personal.
Oberbürgermeister Manfred Wagner sagte, die Herausforderung, Menschen in einem Gebiet zu versorgen, Hilfe in die Häuser und Familien zu bringen, werde immer größer. Wertschätzung und Anerkennung der Gesellschaft für diejenigen, die diese Leistungen erbringen, sei wichtig, so der OB. Die Sozialstation nannte er eine segensreiche und sinnvolle Einrichtung für Wetzlar und den Stadtteil Nauborn.
Goldene Ehrennadel für Werner Volkmar
Im Anschluss wurde Werner Volkmar durch Pfarrer Peter Kollas geehrt. Volkmar setze sich seit vielen Jahren mit ehrenamtlicher Arbeit in der Kirche ein, sagte Kollas. Von 1983 bis 2008 war Volkmar Mitglied im Diözesansynodalrat, von 1983 bis 2004 in der Diözesanversammlung, im Pfarrgemeinderat und in der Bezirksversammlung. Zwölf Jahre lang war er Vorsitzender der Bezirksversammlung, 20 Jahre gehörte er dem Diözesankirchensteuerrat an, 17 Jahre dem Verwaltungsrat der Kirchengemeinde, davon 13 Jahre als stellvertretender Vorsitzender. Und schließlich engagierte sich Volkmar 15 Jahre lang im Caritasrat. Hinzu komme seine kompetente und aktive Pressearbeit für die Wetzlarer Neue Zeitung, so Kollas, der Volkmar im Namen des Vorstandes dankte und ihm die Ehrennadel in Gold überreichte.
Volkmar betonte, dass ihm die Arbeit immer Freude bereitet habe. Von den Anfängen in den 50er Jahren an sei er für die Caritasstelle in Wetzlar aktiv gewesen. Als Mitglied der katholischen Jugend habe er damals Botengänge übernommen. Seitdem jeden Entwicklungsschritt mit verfolgt.
Kollas segnete die neuen Räume der Sozialstation. Bei Kaffee und Kuchen klang der Nachmittag aus.