Weihbischof Löhr zu Besuch im KleiderTREFF
Einen Eindruck über das Leben und die Herausforderungen in der katholischen Diaspora gewinnen - mit diesem Anliegen besuchte Weihbischof Thomas Löhr das Drei-Flüsse-Land Lahn-Dill-Eder. Im Kleidertreff Dillenburg traf er dazu am 11. November Mitarbeiter*innen der regionalen Projekte der Caritasverbandes Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder.
Anhaltend hohe Nachfrage nach Beratungsangeboten
Von der Kleiderstube zum Sozialprojekt: Der Kleidertreff Dillenburg des Caritasverbandes Wetzlar/Lahn-Dill-Eder hat sich durch die Kooperation der Wohlfahrtsverbände (Caritas, Diakonie und DRK) und Kirchengemeinden (evangelische, katholische und freievangelische Kirche Dillenburg) der Region zur zentralen Anlaufstelle für Beratungssuchende aus allen Lebensbereichen entwickelt. Um die Arbeit der Caritas, aber auch die aktuellen Herausforderungen der einzelnen Angebote näher kennenzulernen, traf Weihbischof Thomas Löhr die Leiter*innen der unterschiedlichen Angebote. Den Auftakt bildeten die Teilnehmerinnen des Kurses "Alltagstrainer für Frauen" unter der Leitung von Linda Heising und Manal Alsaman: Sie berichteten von ihren positiven Erfahrungen mit neu gewonnenen Deutschkenntnissen, aber auch von der Sorge, dass ihre Kinder den Bezug zur Muttersprache verlieren könnten. "Muttersprache ist wichtig. Das ist Familie, das ist Zukunft", bekräftigte Weihbischof Löhr.
Ein zentrales Thema der Gesprächsrunde: Die Folgen der Coronapandemie, die weiterhin zahlreiche Projekte beeinflussen, wie die Projektleiter*innen übereinstimmend berichteten. Auf der einen Seite bestehe vor allem durch Corona eine stark angewachsene und anhaltend hohe Nachfrage nach Plätzen, Projekten und Unterstützung. Das Sozialbüro beispielsweise verzeichnet einen merklichen Anstieg für Beratungen zu finanziellen Schwierigkeiten. Auch die Aufgaben der Jugendarbeit haben z.B. durch die Auswirkungen von Homeschooling ebenfalls stark zugenommen. Auf der anderen Seite stehen dieser Zunahme an Beratungs- und Hilfeanfragen unveränderte finanzielle und personelle Mittel aus der Zeit vor Corona gegenüber. Diesen Spagat gilt es, zu meistern.
Zusammenwirken aller Konfessionen
Hendrik Clöer, Vorstand Caritas Wetzlar/ Lahn-Dill-Eder, dankte abschließend Weihbischof Thomas Löhr für sein Kommen und Interesse an der lokalen Caritas-Arbeit. Die hohe Nachfrage nach Beratung und Unterstützung zeige, dass die Hilfe der Caritas dort ankomme, wo sie gebraucht werde. "Der Grundpfeiler für diesen Erfolg ist die herausragende, konfessionsübergreifende Vernetzung zwischen der Caritas, der katholischen und evangelischen Kirchengemeinde Dillenburg, der Diakonie, dem Deutschen Roten Kreuz und der freien evangelischen Gemeinde Dillenburg. Dies sichert auch in Zukunft eine Vielfalt an Hilfemöglichkeiten für Menschen im Raum Dillenburg." Weihbischof Löhr bekräftigte dies mit der Feststellung: "Die Caritas ist kein Verband, der sich abschließt, sondern der vernetzt und offen arbeitet - so, wie Sie alle hier zusammenarbeiten."
Foto vlnr: Hendrik Clöer, Weihbischof Thomas Löhr, Linda Heising, Dr. Insa Deeken, Irmgard Dörrich , Beatrix Schlausch, Stephanie Müller, Kevin Georg, Elke Schmidt, Martina Franz, Veronika Spiertz, Carolin Hoffmann-Berthel, Manal Alsaman, Hannah Falkenstein