Seit 4 Jahren bietet der Caritasverband Lahn-Dill-Eder e.V. "Sozialarbeit an Schulen" an der Förderschule für Lernen, körperliche und motorische Entwicklung, mit Abteilung Sprachheilförderung an. Die Förderschule ist eine Ganztagsschule mit Grundstufe und der Möglichkeit des Schulbesuchs bis zur 10. Klasse. Die Schüler/innen können einen berufsorientierten Abschluss oder den Hauptschulabschluss, in Kooperation mit der August-Bebel-Schule, erlangen (7 Schüler/innen). In der Stadt Wetzlar gibt es das Angebot von "Sozialarbeit an Schulen" bislang nur an der Förderschule SBW in Wetzlar. Die 50%- Stelle der Diplom Sozialpädagogin Sandra Ihne-Köneke wird mit einer finanziellen Beteiligung des Lahn-Dill-Kreises und der Stadt Wetzlar getragen. Zu den Aufgaben der Sozialarbeit an Schulen gehören die Einzelfallhilfe/Beratung in Krisen- und Konfliktsituationen, die soziale Gruppenarbeit, verschiedene AG-Angebote und niedrigschwellige Angebote (Schülertreff, Elternfrühstück, Infoveranstaltungen für Eltern etc.). Zudem ist die Kooperation mit Behörden, Verbänden und Vereinen ein wichtiges Arbeitsfeld.
Unterstützung erfährt Frau Ihne-Köneke bei ihren vielfältigen Aufgaben, durch Dennis Schäfer, der seinen Bachelor im Bereich der "Außerschulischen Bildung" gemacht hat, er wird über den Förderverein der Schule finanziert. Im Rahmen der Qualitätsentwicklung wird alle zwei Jahre eine Evaluation aller Schüler/innen ab der zweiten Klassenstufe durchgeführt. Hierfür füllen die einzelnen Klassen einen einseitigen Fragebogen aus, welcher der Reflexion und Verbesserung des SSA-Angebots dienen soll. "Der Rücklauf war dieses Jahr besonders groß", freut sich Frau Ihne-Köneke. "Von 215 Schülern haben 182 an der Befragung teilgenommen."
170 Schüler/innen ist die "Sozialarbeit an Schulen" bekannt , bis auf 8 Schüler/innen wissen alle, wo sie die pädagogischen Fachkräfte antreffen können und 145 haben schon an einem Angebot der SAS teilgenommen. Bis auf 5 Schüler/innen finden es die meisten gut, dass es das Angebot der SAS an der Schule gibt. Fast die Hälfte der Schüler/innen besucht täglich den Pausentreff (91); 57 haben schon mal an einer AG teilgenommen, die das Team der SAS angeboten hat. 28 der Befragten haben schon mal an einem Klassentraining teilgenommen und 39 Schüler/innen geben an, Beratung und Unterstützung erfahren zu haben. Bei der Frage, warum SAS gut ist, geben 53 Schüler/innen an, dass ihnen die SAS Sicherheit und Orientierung geben; und 49 meinen, die Sozialarbeiter geben Hilfe bei Krisen und Konflikten. Das wichtigste Angebot ist für die Befragten allerdings der Pausentreff mit 127 Nennungen. Dieser ist Rückzugsort und erste Anlaufstelle, um mit den Fachkräften ins Gespräch zu kommen. 91 der Schüler/innen finden, dass Gesprächs-und Beratungsangebote wichtig sind. Gespräche mit Eltern/Lehrern/Schülern finden 42 wichtig. 75 finden, dass AG Angebote von SAS wichtig sind und 19 finden das Klassentraining zur Stärkung der Klassengemeinschaft wichtig.
"Der Lern-und Lebenserfolg eines Kindes hängt von vielen Faktoren ab. Wenn ich daran mitwirken kann, bestimmte Faktoren zu beeinflussen, die den Kindern und Jugendlichen helfen ein selbstbestimmtes, verantwortungsbewusstes Leben zu leben, freue ich mich", beschreibt Frau Ihne-Köneke ihre Arbeit. Das Ergebnis der Befragung zeigt, dass Veränderungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein bei den Schüler/innen vorhanden sind. Sie müssen nur eine Chance bekommen ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen und an ihrem Lebenserfolg zu arbeiten.