Dr. Insa Deeken, Bereichsleiterin Kinder, Jugend, Familie und Beratung des Caritasverbandes wagte in ihrer Rede einen Rückblick auf zehn Jahre pädagogische Arbeit. Am 1. Dezember 2007 öffnete die Kita Westend erstmals ihre Türen. Zunächst startete die Einrichtung mit 20 Plätzen. Auf Grund der hohen Nachfrage wurde angebaut und 2012 eine zusätzliche Krippengruppe mit zehn Plätzen eröffnet. Heute können bis zu 35 Kinder unter einem Jahr bis zum Schuleintritt aufgenommen werden. Seit diesem Jahr nimmt die Kita am Bundesprogramm Sprachkita "Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist" teil, um die alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil der Kinderbetreuung zu fördern.
"Die zehn Jahre waren geprägt von vielen politischen und gesellschaftlichen Veränderungen. Die Qualität der Arbeit in unserer Kita steht und fällt mit der Bereitschaft, sich den gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen und die Konzeption der Kita-Arbeit stetig weiter zu entwickeln, dabei aber unseren Werten und unserer pädagogischen Überzeugung treu zu bleiben", so Deeken.
Die Kita, die aktuell Kinder aus zehn verschiedenen Nationen beherbergt, orientiere sich stets an den Familien und deren Lebenssituationen. Elternarbeit habe einen hohen Stellenwert in der Kita, dies zeige sich auch bei gemeinsamen Feiern wie Sankt Martin, Fasching oder dem Sommerfest. Auch das Fördern von Talenten und Fähigkeiten sei wichtig. Hier verwies Deeken beispielhaft auf die Projekte "Kunst im Kindergarten" und "Experimentierbox", bei denen die Kinder ihren Forscherdrang und ihre kreative Ader entdecken und ausleben konnten.
Pfarrer Peter Kollas dankte als Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes vor allem der Leiterin Karina Schenkel und ihrem zehnköpfigen Team: "Sie organisieren den Kita-Alltag mit viel Herzblut und Hingabe und stellen die Weichen dafür, dass allen Kindern ein optimaler Start in das Leben gegeben wird."
Stadtrat Jörg Kratkey verwies in seiner Grußrede auf das Programm Soziale Stadt, welches 1999 im Westend startete. Durch die Fördermittel habe der Stadtteil eine sehr positive Entwicklung genommen und enorme Veränderungen durchlaufen. Auch das Entstehen der Kita hänge maßgeblich mit dem Prozess der Sozialen Stadt zusammen, so Kratkey.
Für ihr langjähriges und vorbildliches Engagement im Bereich Zahnpflege und Ernährung erhielt die Kita das Zertifikat "Rundum mundgesund: Wir sind dabei!". Die Zertifizierung wird vom Hessischen Sozialministerium, der Landesarbeitsgemeinschaft Jugendzahnpflege Hessen und dem Arbeitskreis Jugendzahnpflege Lahn-Dill vergeben.
Der "Zuckerfreie Vormittag" gehört ebenso wie das Zähneputzen nach KAI zum täglichen Ritual der Einrichtung. Die enge Zusammenarbeit mit einem Patenzahnarzt, die Information der Eltern über die Zahngesundheit ihrer Kinder und das Beschäftigen mit Lebensmitteln tragen einen großen Teil dazu bei, die Mundhygiene in die Lebenswelt der Kinder zu integrieren. Dr. Carl Wleklinski, Geschäftsführer des Arbeitskreis Jugendzahnpflege Lahn-Dill und Jugendzahnarzt des Gesundheitsamtes hatte ein besonderes Geschenk dabei: Jedes Kind bekam eine neue Zahnbürste und einen Zahnputzbecher mit dem eigenen Namen.
Verbunden wurde das Jubiläum der Kita in diesem Jahr mit dem Jahresabschlussfest des Nachbarschaftszentrums, des Familienzentrums und der städtischen Jugendarbeit, die im Westend sehr eng zusammen arbeiten. Für die kulinarische Verpflegung sorgten die Kitaeltern, das Café Freiraum und die Wetzlarer Arbeitsloseninitiative.