Das „Familienkino“, ein gemeinsames Projekt des Caritasverbandes Wetzlar/Lahn-Dill-Eder e.V. und der Malteser Wetzlar /Lahn Dill findet einmal im Monat statt. Und das nun schon seit einem Jahr.
Die ersten Familien treffen ein, sie freuen sich auf das gemeinsame Filmerlebnis. Viele kennen sich aus dem Stadtteil, es wird geredet und gelacht. Julia war schon häufiger dabei. Sie kommt mit ihren drei Kindern, heute hat sie eine Freundin mitgebracht. „Wir wohnen nicht weit von hier, können herlaufen. Uns gefallen die Filme, die Atmosphäre ist schön“, erzählt sie.
Die Idee zum Familienkino hatten Carla Hitz-Zucker vom Caritasverband und Mohamad Osman von den Maltesern. Ein Angebot für Familien aus dem Stadtteil und Neuzugezogene sollte es sein, bei dem man eine gute Zeit haben kann und sich ungezwungen begegnet. Osman ist Koordinator für ehrenamtliche Integrationsdienste: „Viele Geflüchtete haben weder Fernseher noch Internetzugang zu Hause. Teure Kinobesuche können sie sich nicht leisten“. Hitz-Zucker, Quartiersmanagerin im Westend ergänzt: „Bei uns leben viele Familien im Stadtteil, häufig mit mehreren Kindern. Viele von ihnen sind SGB II-Empfänger. Da schlägt so ein Kinobesuch ganz schön zu Buche.“
Das Familienkino ist kostenfrei. Popcorn und Getränke kosten zwischen 50 Cent und einem Euro und werden vom Café Freiraum verkauft. Bei der Filmauswahl wechseln sich Osman und Hitz-Zucker ab. „Wichtig ist uns, dass die Filme ab 0 Jahren freigegeben sind“, so Hitz-Zucker. „Wir wollen auch Eltern mit kleinen Kindern ansprechen.“ Zwischen fünfzehn und dreißig Gäste kommen pro Aufführung. Gezeigt werden Filme die eine Botschaft vermitteln, Gefühle transportieren. Das können Animations- oder Spielfilme sein, häufig erzählen sie eine Integrationsgeschichte. Heute steht der Pixar-Film „WALL E“ auf dem Programm.
Eine ehrenamtliche Integrationslotsin der Malteser und drei ihrer Schützlinge kommen regelmäßig: „Für die Männer aus Syrien ist es eine gute Möglichkeit die deutsche Sprache zu erfahren“, erzählt sie. „Auch wenn sie nicht alles verstehen, sie kommen sehr gerne her um Kontakte zu knüpfen, da sie sonst oft isoliert leben.“
Hitz-Zucker und Osman freuen sich über den Erfolg der Kinoabende und wollen weitermachen. Die nächsten Filme werden am 3. Mai sowie am 14. Juni gezeigt, Start ist jeweils 18 Uhr im Nachbarschaftszentrum Westend (Horst-Scheibert-Straße 4).